Die deutschen Usenet-Provider haben einen schweren Stand. Unter dem steigenden Druck der Musikindustrie, die den Usenet-Anbietern grundsätzlich eine Verantwortung für die Inhalte im Usenet zuschieben will, müssen die kleineren Anbieter von Zugängen zum Usenet Ihre Websites schließen. Nach UseFlat und BinLoad haben nun auch UsePirat und UseBin zugemacht.
Da einem Usenet-Provider noch nicht einmal von den sehr restriktiven deutschen Gerichten eine Verantwortung für die Inhalte im Usenet zugesprochen werden konnte, hat es insbesondere die GEMA im Namen der Musikindustrie geschafft, die Usenet-Provider statt dessen für ihre aggressive Werbung für die Usenet-Downloads abzumahnen. Easyload, der schon von Anfang an unter organisatorischen Problemen gelitten hat, hat nun auch endgültig die Website abgeschaltet.
UseNeXT ist nun einer der wenigen verbliebenen Usenetanbieter mit Firmensitz in Deutschland und hat wohl als größter Usenet-Provider die notwendigen Mittel, um sich auch weiterhin gegen die juristischen Angriffe zur Wehr zu setzen. Es ist ohne Frage richtig, dass man im Usenet so gut wie jedes Lied, jedes Spiel, jedes Programm und auch erotische Inhalte zum Download findet, an die man sonst nur sehr schwer oder garnicht herankommt. Aber dies liegt ja in der Verantwortung der Benutzer, die diese Inhalte ins Usenet uploaden und somit allen anderen Benutzern des Usenet zum Download zur Verfügung stellen. Kann man UseNeXT nun dafür verurteilen, dass den Kunden dort eine optimierte Software zum Finden und Downloaden dieser Inhalte zur Verfügung gestellt wird und dass jeder Interessent dies alles bei UseNeXT auch noch 4 Wochen lang kostenlos testen kann und dabei bis zu 615 Gigabyte aus dem Usenet downloaden kann ?
FirstLoad hat seinen Firmensitz weit ausserhalb der EU und usenet.nl befinden sich in einem Land mit einer sehr viel liberaleren Gesetzgebung. Es sieht wohl so aus, dass Deutschland wie in vielen anderen Bereichen auch in der Reglementierung des Internet und damit auch des Usenet mal wieder Weltmeister ist…